Die Moderne siegt im Laubengang

Ausstellung zu 40 Jahren Kirchdorf-Süd

Kaum zu glauben: Kirchdorf-Süd, Hamburgs kleinste Großsiedlung im Südosten Wilhelmsburgs, wird 40! Zum Geburtstag zeigen wir in Kooperation mit dem Freizeithaus Kirchdorf-Süd eine Ausstellung, in der wir die unterschiedlichen Gesichter Kirchdorf-Süds zeigen. Seit 3. November 2016 bis zum 31. Januar 2017 im Laurens-Janssen-Haus, Kirchdorfer Damm 6. Täglich Mo. bis Fr. 10 - 15 Uhr, Donnerstags bis 20 Uhr.

 

"Sozialer Brennpunkt | Arme-Leute-Viertel | Ghetto | Vorstadt | Banlieu Satellitenstadt | Glasscherbenviertel"

 

Solche Zuschreibungen ertragen die Bewohner mit Fassung. Aber was steckt hinter diesen Vorurteilen? Als Großwohnsiedlung Teil einer bestimmten Stadtplanungs- und Architekturepoche, ist Kirchdorf-Süd doch ein eigener, vielfältiger Stadtteil wie jeder andere Stadtteil. Im Mittelpunkt der Ausstellung sollen daher die Bewohner Kirchdorf-Süds und ihre vielfältigen Lebens-äußerungen stehen.

 

Großsiedlungen waren in der Wohnungspolitik der 60er und 70er Jahre immer ein ‚notwendiges Übel‘, oft behaftet mit einem schlechten Ruf, selten Vorzeigeobjekte. Mit der neuen Wohnungsknappheit und der Flüchtlings-situation gewinnt das Thema Großsiedlung wieder an Aktualität. Es lohnt sich, die Geschichte einer solchen Siedlung zu erzählen, um vielleicht aus Fehlern und Irrwegen für die Zukunft zu lernen.

 

Kirchdorf-Süd gilt als die jüngste, aber auch am schnellsten sanierungs-bedürftige Großsiedlung. Den Gründen dafür wollen wir nachgehen und die Geschichte der vielfältigen Nachbesserungsmaßnahmen zeigen. Die Verbundenheit der Bewohner mit ihrer Siedlung, die sich vom Ruf des Ghettos befreit hat, wird einen wichtigen Platz einnehmen.