STOLPERSTEINRUNDGANG | 05.11.2023

Auf den Spuren der Opfer des Nationalsozialismus in Wilhelmsburg
mit der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg.
Wir erinnern an Schicksale jüdischer Nachbarn und politisch Verfolgter,
die von den Nationalsozialisten in die Vernichtungslager deportiert wurden.
Musikalisch begleiten uns Lutz Cassel und Ulrich Kodjo Wendt
Wann:
Sonntag 05.11.2023 - 15:00 Uhr
Treffpunkt: Mannesallee 20, 21107 Hamburg.
Zwischen dem gedrehten Kriegerdenkmal und
den Stolpersteinen des Widerstandskämpfers Hans Leipelt und seiner Familie.
Unser Rundgang durch das Reiherstiegviertel startet um 15:00 Uhr und
endet gegen 16:30 auf dem Stübenplatz.
Keine Voranmeldung erforderlich.
Der Rundgang ist kostenfrei!
KÜNSTLER*INNEN-GESPRÄCH MIT VERA DREBUSCH & RETO BUSER
Am gedrehten Kriegerdenkmal,
Das Kriegerdenkmal wurde um 90 Grad gedreht, so dass es – als Stellvertreter:in des Nationalsozialismus – drei seiner Opfer direkt anschaut. Dabei entschärft sich die Achse Mannesallee – Kriegerdenkmal – Kirche ein wenig, und eine neue Beziehung wird hervorgehoben: der Macht wird Widerstand entgegengesetzt.
Von 1936 bis 1938 schaute Hans Leipelt von seinem Wohnhaus auf das Kriegerdenkmal. Was hat das wohl für einen Eindruck hinterlassen? Diese räumliche Beziehung möchten wir verdeutlichen, die das Kriegerdenkmal mit den Stolpersteinen von Hans Leipelt, Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose”, und zwei weiteren Familienangehörigen verbindet.
Drei aufgestellte Gewehre dominieren den von 2019 bis 2023 verhüllten Gedenkstein, eingerahmt von Totenkreuzen, über die Stahlhelme gestülpt sind. Darunter sieht man eine abgebrochene Eiche, die neue Zweige austreibt als Symbol ‚für ein wiedererstarkendes deutsches Volk‘. Über diesem Motiv sind die Daten 1914 – 1918 (später hinzugefügt 1939 – 1945) eingemeißelt, ganz unten ist folgender Spruch zu lesen: ‚Den für Volk und Vaterland Gefallenen zur Ehre und im Glauben an die deutsche Zukunft‘. Die Machtergreifung der Nazis im März 1933 und die folgende Gleichschaltung sollte zeigen, worum es bei dem Denkmal wirklich ging: Um Nationalismus, Militarismus und Verherrlichung des Krieges. Die auf dem Stein beschworene deutsche Zukunft war Adolf Hitler, der vier Monate nach der Einweihung des Denkmals die Macht ergriff und den Zweiten Weltkrieg entfesselte, dem über 50 Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Die zu diesem Zeitpunkt von der DenkMal-Gruppe angestoßene Frage, wie dieses Kriegerdenkmal mit seiner nationalistischen und militaristischen Botschaft mit dem heutigen kritischen Blick „verwandelt“ werden kann, wurde in einem Wettbewerb entschieden.
Einer dieser Schritte ist eine direkt sichtbare Verbindung zu den Opfern des Nationalsozialismus. Zu den Stolpersteinen der Familie Leipelt, nur eine Strassenbreite entfernt von dem Denkmal mit seiner militaristischen Botschaft.
Samstag 06.05.2023 - 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Treffpunkt: 16:00 Uhr, Mannesallee 20, 21107 Hamburg.
Zwischen dem gedrehten Kriegerdenkmal und
den Stolpersteinen des Widerstandskämpfers Hans Leipelt und seiner Familie.
Wir erinnern an Schicksale jüdischer Nachbarn und politisch Verfolgter, die von den Nationalsozialisten in die Vernichtungslager deportiert wurden und endet auf dem Stübenplatz.