Anlage


Die Baustelle Wilhelmsburg wurde Ende 1942 eingerichtet. Das Flakturmpaar in Wilhelmsburg war baugleich mit der bis heute komplett erhaltenen Bunkeranlage im Arenbergpark in Wien. Beide Anlagen gehörten zum Bautyp 2, einer kleineren Version der ersten Flakbunkeranlagen. Die Bauleitung für die Flaktürme in Berlin, Hamburg und Wien übernahm die Organisation Todt, die im ganzen Deutschen Reich für den Bau militärischer Anlagen verantwortlich war. Sie beauftragte die großen Bauunternehmen, wie z. B. Dyckerhoff & Widmann (DYWIDAG), Philipp Holzmann,Hoch-Tief und Ed. Züblin. Die technische Einrichtung übernahmen Firmen wie Siemens, AEG und Deutz.

Schon am 4. März 1943 nahm die britische Royal Airforce die Bunkerbaustelle Wilhelmsburg fotografisch ins Visier

Im System Flakbunkeranlage wurden vom Leitturm aus die Bomberverbände mit Radargeräten erfasst, vom Geschützturm wurde auf die feindlichen Flugzeuge geschossen. Das machte einen Abstand zwischen den Türmen von 200 Metern erforderlich. Der Wilhelmsburger Gefechtsturm hatte neun Stockwerke, einen quadratischen Grundriss von je 47 Meter Seitenlänge und eine Höhe von 44 Meter. Im Erdgeschoss war er umgeben von einem fünf Meter breiten Umgang. Auf dem Dach waren in runden Geschützständen mit 12 Metern Durchmesser die Flugabwehrkanonen installiert.

Schreiben Anforderung Bauteile Flakturm HH

Bunkerbau – geheim und teuer. Über die Gesamtkosten ist keine genaue Summe bekannt

Der Leitturm der Wilhelmsburger Bunkeranlage

Im zweiten und dritten Stockwerk befanden sich die Schutzräume für die Zivilbevölkerung, in einem weiteren war ein Lazarett eingerichtet. Eine Etage diente der Belüftung des Gebäudes. In den oberen vier Etagen waren die Unterkünfte der Flaksoldaten sowie Räume mit Geräten zur Erfassung feindlicher Flugzeuge untergebracht.

Etwa 200 Meter südlich des Gefechtsturmes stand der sogenannte Leitturm mit einer Grundfläche von 39 x 23,5 Meter. Hier waren der Befehlsstand und wie im Gefechtsturm auch Messgeräte für die Flugabwehr untergebracht. Die Schutzräume für die Zivilbevölkerung lagen in der ersten und zweiten Etage des ebenfalls neunstöckigen Gebäudes. Die anderen Etagen waren der militärischen Nutzung mit Befehlsstand, Aufenthalts- und Schlafräumen vorbehalten. 

Zwischen den beiden Bunkertürmen standen mehrere Baracken mit Unterkünften für Flakhelfer, einer Kantine für die Flaksoldaten, Werkstätten, sowie einem Friseur.