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Seit 1990 haben wir unseren Sitz in der 1906 erbauten und denkmalgeschützten HONIGFABRIK.
Mit Ausstellungen, Büchern, Stadtteilrundgängen und Projekten wird Alltags- und Sozialgeschichte sichtbar und lebendig. Kooperationen gibt es mit Schulen, der Uni und Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen und Museen.

OFFENE WERKSTATT
Im Archiv gibt es vielfältige Materialien zu Firmengeschichte, Architektur und Wohnungsbau, Einwanderung, Sozialgeschichte und Alltagskultur. Das Archiv bietet eine großer Sammlung von Fotos, Büchern, geografischer Karten und Dokumenten aus den letzten Jahrzehnten. Die Materialien stehen jedem offen.
Montags 10 - 15 Uhr
Dienstags 15 - 18 Uhr

HONIGFABRIK
1906 im Auftrag der Firma Mohr aus Altona als Margarinefabrik erbaut.
Ursprünglich gab es nur ein Haupthaus und die südlich angrenzende Werkstatt mit dem dahinter stehenden Schornstein. Der zweite Flügel kam 1912 hinzu, im gleichen Jahr entstanden auch die großen Werkhallen am Kanal.
In dieser Gestalt war es eines der ersten Industriegebäude am Veringkanal, der 1894 vom gleichnamigen Bauunternehmen wie mit dem Lineal in den Marschboden hinein gegraben worden war. Heute wird die Honigfabrik als denkmalwürdig eingestuft, weil sie das letzte fast komplett erhaltene Fabrikensemble am Veringkanal ist.
Hier in der „Speisefettindustrie Elbe“ wurde - verglichen mit anderen Industrieunternehmen - ein vergleichsweise harmloses Produkt hergestellt. Unten im Erdgeschoss wurden die Fette gerührt und abgefüllt, darüber im 1.Stock schuf man im Labor neue Margarinesorten, und ganz oben saßen Geschäftsführung, Buchhaltung und die Sekretärinnen.
Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs übernahm das Unternehmen Fritz Wetz den Betrieb und stellte die Produktion um auf Fertigung von medizinischen Ölen und Fetten. Erst nach Kriegsende zog die Honigfirma Gieseke ein, die der Fabrik ihren klangvollen Namen gab. Die Firma Gieseke wechselte 1977 nach Bremen.
1979 zog Kultur in die Fabrik ein: Die HONIGFABRIK ist seitdem Stadtteil-Kulturzentrum.

Am Kanal
Mit dem Bau des Veringkanals entwickelte sich Wilhelmsburgs Westen zum Industriegebiet. Und bald rauchten an der Kanalstraße – so hieß die Industriestraße damals - überall die Schlote: Gegenüber lagen die Oleinwerke, eine Ölfabrik. Auf dem Gelände des heutigen Sanitasparks stellte die Sanitas AG Wasch- und Toilettenbecken für Luxusliner her. Daneben siedelten sich 1913 die Asbest & Gummiwerke Merkel an, weiter südlich schon 1903 die Wilhelmsburger Zinnwerke mit Kupfer- und Zinnverhüttung.